Psychologische Therapien I

In der Regel soll die Behandlung von Menschen mit Psychosen mit psychologischen Therapien in Kombination mit einem antipsychotischen Medikament erfolgen.

Sie brauchen über eine längere Zeit einen festen Psychotherapeuten und/oder Psychiater.
 
Welche Therapien für Sie die richtigen sind, sollten Sie immer mit Ihrem Arzt, Ihrem Psychotherapeuten oder Ihrem Behandlungsteam besprechen. Alle Therapien sollten auf Ihre persönlichen Bedürfnisse und Vorstellungen abgestimmt werden.

Erlauben Sie sich, verschiedene Therapien auszuprobieren. 
Nicht jede Therapie ist für jeden die Richtige. Führen Sie die fort, die Ihnen hilft und gut tut.

Diese Therapien sollen Menschen in einer Psychose - im Idealfall bereits in der Akutbehandlung - angeboten und zur Stabilisierung und Erhaltung ambulant weitergeführt werden:

Kognitive Verhaltenstherapie

Eine kognitive Verhaltenstherapie bei Psychosen kann aus folgenden Teilen bestehen:

  • Aufklärung über die Erkrankung und Medikamente (Psychoedukation), Sicherstellen der regelmäßigen Einnahme
  • Ein Erklärungsmodell entwickeln (den Sinn der Psychose erkennen)
  • Erkennen von Frühwarnsymptomen und Rückfallvorbeugung
  • Erarbeiten eines Krisenplans (Was, wenn es wieder zu einer akuten Psychose kommt?)
  • Umgang mit Vorurteilen
  • Umgang mit Stress
  • Verbesserung des Gesundheitsverhaltens (Ernährung und körperliche Aktivität)
  • Aufbau von Aktivitäten zur Verbesserung der Negativsymptomatik
  • Umgang mit kognitiven Einschränkungen
  • Verbesserung der Realitätsorientierung z.B. durch Hinterfragen von Gedanken
  • Organisation des Alltags, z.B. Alltagsstruktur, Aufbau von sozialen Kontakten, berufliche Wiedereingliederung
  • Verbesserung des Selbstwerts

Familientherapie

Die Familientherapie wird allen Menschen empfohlen, die in engem Kontakt mit ihrer Familie stehen bzw. sogar mit ihrer Familie zusammenleben. Man hat herausgefunden, dass ein negatives Familienklima (z.B. viel Kritik) die Rückfallgefahr bei Psychosen erhöht. Daher ist es wichtig, Konflikte in der Familie zu reduzieren, z.B. indem den Familien Informationen über die Erkrankung und die damit zusammenhängenden Verhaltensweisen gegeben werden. Der Familientherapeut kann bei auftretenden Problemen beraten und zwischen den Familienmitgliedern vermitteln, wenn es zu Krisen kommt.

Suchtbehandlung (bei Substanzmissbrauch oder- abhängigkeit)

Viele Menschen mit Psychose konsumieren Suchtmittel wie Alkohol, Nikotin und Betäubungsmittel (Cannabis, Kokain, Heroin) oder betreiben Medikamentenmissbrauch. In diesem Fall ist eine Suchttherapie entsprechend gültiger Leitlinien sehr wichtig, da eine Heilung ohne Abstinenz nur schwer oder gar nicht möglich ist. Suchttherapien werden zusammen mit anderen Therapien (z.B. bei einer Psychotherapie) angeboten und beinhalten verschiedene Behandlungsschritte wie Entgiftung, ggf. Substitution, positive Anreize und psychologische Betreuung. Sie sollen vor allem die Motivation zur Abstinenz stärken.

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