Teilprojekt 5: Selbst- und Familienhilfe/ Peer-Beratung

Kurzbeschreibung des Projektes

Teilprojekt 5 förderte die Selbsthilfe und die Beteiligung Angehöriger von Betroffenen mit chronischen psychischen Erkrankungen. Das Projekt hatte zwei Teile: Selbsthilfe fördern und Familienhilfe fördern. Die Selbsthilfe wurde durch die Einführung von Peer-Beratung in psychiatrischen Kliniken durch geschulte Betroffene und die Implementierung von Selbsthilfegruppen gefördert. Angehörige psychisch Erkrankter wurden durch geschulte Angehörige, die Förderung von Angehörigengruppen sowie die begleitende Fortbildung und Motivation von Mitarbeitern gestärkt. Dieses Projekt war das erste in Deutschland, das Betroffene und Angehörige in solchem Ausmaß und flächendeckend in einer Metropole unterstützte und förderte.

Peer-Berater sind durch eigene erlebte psychische Krisen oder durch die eines Angehörigen Experten aus eigener Erfahrungen geworden. In einer einjährigen Fortbildung durch EX-IN (Experienced Involvement) bzw. bei einer Schulung des Angehörigenverbandes haben die Peer-Berater ihre Erfahrungen reflektiert und ein gemeinsames Wissen entwickelt, um anderen in Krisensituationen behilflich zu sein. Die Peer-Berater werden durch regelmäßiges Coaching und Supervision begleitet.

Ergebnisse und Verstetigung

Erstmals konnten Peer-Teams mit doppelter Peer-Begleitung (18 Betroffenen- und 8 Angehörigen-Peers) an zehn Standorten in allen Kliniken einer Metropolregion etabliert werden. Nachgewiesen wurde:

Peer-Arbeit

  • erreicht eine Patientengruppe, die oft zu kurz kommt und unterstützt die Kliniken beim Entlassungsmanagement;
  • verbessert die Selbstwirksamkeit und das soziale Funktionsniveau der Betroffenen und trägt so zur Reduktion stationärer Behandlungszeiten bei;
  • reduziert die Belastung der Angehörigen und steigert deren Lebensqualität;
  • bewirkt bei den Peer-Teams selbst eigene Empowerment- und Recovery-Prozesse;
  • trägt im Rahmen der Psychiatrie selbst zur Entstigmatisierung bei.

Ein Vertrag mit den Krankenkassen sieht eine separate Pauschale für ambulante Peerarbeit vor. Die Peerausbildung sowie die laufende Supervision werden langfristig über die UKE-Bildungsakademie getragen. Die Evaluation von Peerarbeit wird aus den Landesforschungsmitteln fortgesetzt und vom SGB V- auf den SGB XII-Bereich ausgeweitet.

Medien

Projektleitung

Projektleitung

Prof. Dr. Thomas Bock
Arbeitsbereich Psychosen, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, UKE
bock@uke.de

Projektleitung

Projektleitung

Fr. Tuula Rouhiainen-Stoltenberg 
Landesverband der Psychiatrie-Erfahrenen, Irre menschlich Hamburg e.V.
Tuulantei@hotmail.de

Projektleitung

Projektleitung

Dr. Hans-Jochim Meyer
Angehörige psychisch Kranker Landesverband Hamburg e. V.
kontakt@lapk-hamburg.de

Starke Bündnisse
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