Nachdem vor Monaten die Hoffnung groß war, in absehbarer Zeit zur Normalität zurückkehren zu können, begleiten uns die Pandemiebedingungen auch ein weiteres Jahr zu Weihachten. Die Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung (DPtV) gibt Hinweise für den psychischen Umgang mit potentiellen Belastungen an den Feiertagen. 

  • 1. Verständnis: Auch nach fast zwei Jahren ist das Leben in einer Pandemie – mit allem Auf und Ab – für uns alle eine neue Situation. Geduld und Verständnis für die eigene und vor allem für die Unsicherheit der Mitmenschen sind wichtig.

  • 2. Gefühls-Management: Werden Erwartungen und Hoffnungen auf ein „normales“ Weihnachtsfest enttäuscht, ist es verständlich, dass Gefühle wie Frust oder Traurigkeit entstehen können. Es ist wichtig, sich auch mal ordentlich ärgern zu dürfen. Und es ist genauso wichtig, den Ärger wieder loslassen zu können. Denn auf Dauer kostet Ärger Kraft und wird so zu einem zusätzlichen Stressfaktor.
  • 3. Radikale Akzeptanz: Das Konzept der Radikalen Akzeptanz beschreibt die aktive Entscheidung, Dinge, die man nicht beeinflussen kann, zu akzeptieren – und zwar vollständig. Radikale Akzeptanz kann Selbstwirksamkeit und das Erleben von Handlungsfähigkeit stärken und Frustration oder Hilflosigkeit entgegenwirken.

Weitere Tipps zum Umgang mit „Corona-Weihachten“ finden Sie bei der DPtV hier.

Auch in diesem Wintersemester findet die Vorlesungsreihe "Anthropologische Psychiatrie - philosophische Aspekte psychischer Erkrankungen" online statt; diesmal unter dem Thema "Der Gewalt begegnen". Die Vorlesungsreihe ist für alle zugänglich und wird in der Corona-Pandemie weiterhin als "Lecture2go" von der Universität angeboten. 

 Die Videos sind unter dem folgenden Link zu finden: 

Zum aktuellen Termin (14.12.): "Wenn Nähe gefährlich wird – Gedanken zum Schutz von Familien" - Prof. Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Prof. Dr. Michaela Amering

"Familie zu haben ist der wichtigste Prognosefaktor für einen positiven Verlauf von Psychosen. Zugleich ist der Nahbereich der Ort, an dem Menschen füreinander bedrohlich und gefährlich sein können - in beide Richtungen: So können gewaltsame und sexuelle Übergriffe zu Psychosen beitragen. Und umgekehrt kann das Risiko, sich durch Nähe bedroht zu fühlen, durch Psychosen gesteigert sein. Familie als Schutzraum und Tatort zugleich! Ein Grund zu verzweifeln? Oder Ausdruck der Spannweite des Lebens? Auf jeden Fall ein Argument für den Trialog und für eine lebensnahe Psychiatrie. Michaela Amering macht deutlich, dass das Ringen um Autonomie und die Ambivalenz von Bindung zutiefst menschlich ist. Sie berichtet von den Erfahrungen des Trialogs auf internationaler Ebene und interpretiert Dorothea Bucks Kernargument für den Trialog neu: Wenn wir uns wahrnehmen und wirklich miteinander reden, bringen wir uns zumindest nicht um! In der Psychiatrie! Und in Familien!?"

Auch in diesem Wintersemester findet die Vorlesungsreihe "Anthropologische Psychiatrie - philosophische Aspekte psychischer Erkrankungen" online statt; diesmal unter dem Thema "Der Gewalt begegnen". Die Vorlesungsreihe ist für alle zugänglich und wird in der Corona-Pandemie weiterhin als "Lecture2go" von der Universität angeboten. 

 Die Videos sind unter dem folgenden Link zu finden: 

Zum aktuellen Termin (30.11.): "Strukturelle Gewalt in der Psychiatrie – und mögliche Alternativen" - Prof. Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Dr. Lieselotte Mahler

"Psychiatrie muss zuallererst Begegnungsraum sein. Dieselben Strukturen, die Begegnung erschweren, erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Zwang und Gewalt – zum Nachteil aller Beteiligten. Die Unterschiede im europäischen und im nationalen Vergleich sind erschreckend; sie haben am wenigsten mit Merkmalen der Patient*innen zu tun.   Der Dialog ist ein engagiertes Plädoyer für die Vermeidung von Zwang und Gewalt – auf allen Ebenen. Und für ehrliche Nachbesprechungen, wenn es doch dazu kommt, um die Symmetrie der Beziehung wiederherzustellen. Auch brisante Themen werden angesprochen: Gibt es eine Zunahme von Gewalt unter Patient*innen oder in der Gesellschaft? Oder sind wir sensibler? Wird Gewalt psychiatrisiert? Wo sind wir zuständig und wo nicht? Wie sorgen wir uns um eine „Würde des Risikos“?"

Der gemeinnützige Verein Insel e.V. bietet Hamburger:innen kostenlose Online-Gruppen für Metakognitives Training an. Insel e.V., in Selbstbestimmung leben, ist Träger der freien Wohlfahrtspflege, wurde 1984 gegründet und ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Hamburg e.V. Die angebotene Online-Gruppe richtet sich an Menschen mit Psychose, die in Hamburg leben. Die Gruppe wurde am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) entwickelt und die Wirksamkeit wurde durch zahlreiche Studien belegt.

Wann findet die Gruppe statt?

  • Das Metakognitive Training für Menschen mit Psychose findet jeden Mittwoch von 17 Uhr bis 18 Uhr statt.

Was benötigen Sie für die Teilnahme an der Gruppe? 

  • Die Teilnahme ist kostenlos.
  • Zurzeit werden die Gruppen über ein Videokonferenzprogramm online in Kooperation mit dem UKE angeboten, daher wird lediglich ein PC mit Webcam oder ein Tablet/Smartphone benötigt (eine spezielle Software ist nicht notwendig). Bei Bedarf erhalten Sie hierfür technische Unterstüzung.

Im Rahmen einer 15-minütigen Online-Studie wird die Nützlichkeit und Verständlichkeit einer Gesundheitsinformation zur Nutzung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln überprüft.

Wir suchen Personen, die aktuell selbst solche Medikamente (Benzodiazepine oder Z-Substanzen) einnehmen, darüber nachdenken oder mit ihrem Hausarzt/ihrer Hausärztin über eine mögliche Einnahme gesprochen haben.

Wir suchen auch Angehörige von Personen, die Schlaf-und Beruhigungsmittel einnehmen, und nach Informationen suchen.

Die Studienteilnahme ist komplett anonym und Sie können die Teilnahme jederzeit abbrechen. Für die Teilnahme erhalten Sie einen Wertgutschein.

Zur Studie geht es hier.

Pressekontakt

PD Dr. Jörg Dirmaier
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, UKE

Martinistr. 52
20246 Hamburg
Telefon: +49 (0) 40 7410 59137

presse@psychenet.de

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