Ziele, Aufgaben und Organisationsstruktur

Jeder dritte Mensch wird einmal in seinem Leben psychisch krank. Häufig dauert es Jahre, ehe die Erkrankung erkannt wird. Wissenschaftlich als wirksam begründete Behandlungsstandards werden noch nicht überall angewendet. Psychische Erkrankungen führen noch immer zu Verunsicherung und Ängsten in der Bevölkerung und zur Ausgrenzung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihren Angehörigen.

Mit psychenet sollten Lösungen für Versorgungsprobleme von Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihren Angehörigen erarbeitet und der Nutzen dieser Lösungen wissenschaftlich untersucht werden.

Dabei setzten wir fünf Schwerpunkte:

  • Aufklärung und Bildung
  • Krankheitsübergreifende Prävention
  • Verbesserung der Diagnostik, Indikationsstellung und Behandlung
  • Stärkung der Betroffenen und Angehörigen Neue Strukturen in der Versorgung

Aufklärung und Bildung

Die psychische Gesundheit der Bevölkerung sollte durch eine verbesserte Aufklärung über psychische Erkrankungen gefördert werden. Die Umsetzung erfolgte durch eine vierjährige Medienkampagne (Teilprojekt 1) und ein Internetportal für Menschen mit psychischen Erkrankungen, Angehörige und Experten (Teilprojekt 2).

Ziel: Die Bevölkerung ist über psychische Erkrankungen informiert, um angemessen damit umgehen zu können. Dies beinhaltet auch eine unterstützende, verständnisvolle Haltung gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihren Angehörigen.

Krankheitsübergreifende Prävention

Die psychische Gesundheit der Bevölkerung sollte krankheitsübergeifend gefördert werden. Hierfür wurden unter anderem in Hamburger Unternehmen Vorsorgeuntersuchungen bezüglich psychischer Belastungen durchgeführt und Gesundheitsberatungen angeboten (Teilprojekt 3).

Ziel: Psychische Erkrankungen treten seltener auf, da Maßnahmen zur universellen, selektiven und indizierten Prävention etabliert sind.

Verbesserung der Diagnostik, Indikationsstellung und Therapie

Die psychische Gesundheit der Bevölkerung sollte durch eine Verbesserung der Versorgung von Patienten mit psychischen Erkrankungen gefördert werden. Die Umsetzung erfolgte beispielhaft in hausärztlichen Praxen. Qualifizierte Pflegekräfte (sog. Care Manager) unterstützten die behandelnden Ärzte bei der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen (Teilprojekt 4). Um die Diagnostik und Behandlungszuweisung sowie Therapie zu verbessern, wurden fünf Gesundheitsnetze aufgebaut (zu Psychose, Depression, somatoforme Störungen, Magersucht und Bulimie, Alkohol im Jugendalter). Weitere Maßnahmen sollten einer schnelleren und wirkungsvolleren Behandlung zugutekommen (Teilprojekte 6-10).

Ziel: Psychische Erkrankungen werden frühzeitig erkannt und mit wissenschaftlich anerkannten und klinisch wirksamen Verfahren umfassend und schnell behandelt.

Stärkung der Betroffenen und Angehörigen

Die psychische Gesundheit der Bevölkerung sollte durch eine verbesserte Selbsthilfe von Betroffenen und Angehörigen gefördert werden. Dies geschah durch Beratungsangebote von Betroffenen für Betroffene und durch Förderung der Familienhilfe (Teilprojekt 5).

Ziel: Die Position psychisch Erkrankter und ihrer Angehörigen wird gestärkt, ihre Beteiligung gefördert und ihre Ressourcen (Selbsthilfe, Angehörigengruppe) aktiv unterstützt.

Neue Strukturen in der Versorgung

Die psychische Gesundheit der Bevölkerung sollte durch eine allgemein verbesserte Struktur, Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Gesundheitsversorgung gefördert werden. Die Umsetzung erfolgte im Rahmen der fünf Gesundheitsnetze Psychose, Depression, somatoforme Störungen, Magersucht und Bulimie sowie Alkohol im Jugendalter (Teilprojekte 6-10)

Ziel: Die Versorgungsstrukturen sind so optimiert, dass sie bedarfsgerecht für die gesamte Versorgungskette, sektorübergreifend und auf Grundlage tragfähiger und übertragbarer Geschäftsmodelle für die Betroffenen und Angehörigen zur Verfügung stehen.

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