Die Corona-Pandemie hat zu deutlich mehr psychotherapeutischen Videobehandlungen geführt. Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) und die Beihilfe für Beamte haben nun bereits vereinbart, telemedizinische Leistungen in der Psychotherapie auch nach der Pandemie zu ermöglichen. 

Psychotherapeut:innen sollen je nach Patient:in eigenverantwortlich entscheiden, ob und wie oft eine Videobehandlung angemessen ist. 

Das Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) sucht aktuell Patient:innen im Rahmen des Forschungsprojektes „Patientenerfahrungen  im  Gesundheitswesen“  für  das  einmalige  Ausfüllen eines Fragebogens.  

Im Rahmen des Projektes  wurde ein neuartiger Fragebogen entwickelt, um Ihre Erfahrungen als Patient:in in Ihrer Behandlung zu erfassen. Mit Ihrer Hilfe soll geprüft werden, ob dieser Fragebogen gut und geeignet ist. Ziel dieses Projektes ist es, die Behandlung von Patient:innen zu verbessern.

  • Voraussetzungen: Sie sind über 18 Jahre alt und haben eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, psychische Störung, Krebs oder eine Erkrankung des Bewegungsapparates und befinden sich aktuelloder befanden sich vor kurzem in Behandlung 
  • Aufwand: Das Ausfüllen dauert etwa 20-30 Minuten
  • Entschädigung:10€ als Überweisung oder Gutschein (Thalia/Mediamarkt)
  • Ort der Teilnahme: Sie können bequem von Zuhause aus teilnehmen, einfach hier klicken.

Nachdem vor Monaten die Hoffnung groß war, in absehbarer Zeit zur Normalität zurückkehren zu können, begleiten uns die Pandemiebedingungen auch ein weiteres Jahr zu Weihachten. Die Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung (DPtV) gibt Hinweise für den psychischen Umgang mit potentiellen Belastungen an den Feiertagen. 

  • 1. Verständnis: Auch nach fast zwei Jahren ist das Leben in einer Pandemie – mit allem Auf und Ab – für uns alle eine neue Situation. Geduld und Verständnis für die eigene und vor allem für die Unsicherheit der Mitmenschen sind wichtig.

  • 2. Gefühls-Management: Werden Erwartungen und Hoffnungen auf ein „normales“ Weihnachtsfest enttäuscht, ist es verständlich, dass Gefühle wie Frust oder Traurigkeit entstehen können. Es ist wichtig, sich auch mal ordentlich ärgern zu dürfen. Und es ist genauso wichtig, den Ärger wieder loslassen zu können. Denn auf Dauer kostet Ärger Kraft und wird so zu einem zusätzlichen Stressfaktor.
  • 3. Radikale Akzeptanz: Das Konzept der Radikalen Akzeptanz beschreibt die aktive Entscheidung, Dinge, die man nicht beeinflussen kann, zu akzeptieren – und zwar vollständig. Radikale Akzeptanz kann Selbstwirksamkeit und das Erleben von Handlungsfähigkeit stärken und Frustration oder Hilflosigkeit entgegenwirken.

Weitere Tipps zum Umgang mit „Corona-Weihachten“ finden Sie bei der DPtV hier.

Auch in diesem Wintersemester findet die Vorlesungsreihe "Anthropologische Psychiatrie - philosophische Aspekte psychischer Erkrankungen" online statt; diesmal unter dem Thema "Der Gewalt begegnen". Die Vorlesungsreihe ist für alle zugänglich und wird in der Corona-Pandemie weiterhin als "Lecture2go" von der Universität angeboten. 

 Die Videos sind unter dem folgenden Link zu finden: 

Zum aktuellen Termin (14.12.): "Wenn Nähe gefährlich wird – Gedanken zum Schutz von Familien" - Prof. Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Prof. Dr. Michaela Amering

"Familie zu haben ist der wichtigste Prognosefaktor für einen positiven Verlauf von Psychosen. Zugleich ist der Nahbereich der Ort, an dem Menschen füreinander bedrohlich und gefährlich sein können - in beide Richtungen: So können gewaltsame und sexuelle Übergriffe zu Psychosen beitragen. Und umgekehrt kann das Risiko, sich durch Nähe bedroht zu fühlen, durch Psychosen gesteigert sein. Familie als Schutzraum und Tatort zugleich! Ein Grund zu verzweifeln? Oder Ausdruck der Spannweite des Lebens? Auf jeden Fall ein Argument für den Trialog und für eine lebensnahe Psychiatrie. Michaela Amering macht deutlich, dass das Ringen um Autonomie und die Ambivalenz von Bindung zutiefst menschlich ist. Sie berichtet von den Erfahrungen des Trialogs auf internationaler Ebene und interpretiert Dorothea Bucks Kernargument für den Trialog neu: Wenn wir uns wahrnehmen und wirklich miteinander reden, bringen wir uns zumindest nicht um! In der Psychiatrie! Und in Familien!?"

Auch in diesem Wintersemester findet die Vorlesungsreihe "Anthropologische Psychiatrie - philosophische Aspekte psychischer Erkrankungen" online statt; diesmal unter dem Thema "Der Gewalt begegnen". Die Vorlesungsreihe ist für alle zugänglich und wird in der Corona-Pandemie weiterhin als "Lecture2go" von der Universität angeboten. 

 Die Videos sind unter dem folgenden Link zu finden: 

Zum aktuellen Termin (30.11.): "Strukturelle Gewalt in der Psychiatrie – und mögliche Alternativen" - Prof. Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Dr. Lieselotte Mahler

"Psychiatrie muss zuallererst Begegnungsraum sein. Dieselben Strukturen, die Begegnung erschweren, erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Zwang und Gewalt – zum Nachteil aller Beteiligten. Die Unterschiede im europäischen und im nationalen Vergleich sind erschreckend; sie haben am wenigsten mit Merkmalen der Patient*innen zu tun.   Der Dialog ist ein engagiertes Plädoyer für die Vermeidung von Zwang und Gewalt – auf allen Ebenen. Und für ehrliche Nachbesprechungen, wenn es doch dazu kommt, um die Symmetrie der Beziehung wiederherzustellen. Auch brisante Themen werden angesprochen: Gibt es eine Zunahme von Gewalt unter Patient*innen oder in der Gesellschaft? Oder sind wir sensibler? Wird Gewalt psychiatrisiert? Wo sind wir zuständig und wo nicht? Wie sorgen wir uns um eine „Würde des Risikos“?"

Pressekontakt

PD Dr. Jörg Dirmaier
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, UKE

Martinistr. 52
20246 Hamburg
Telefon: +49 (0) 40 7410 59137

presse@psychenet.de

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