- Kategorie: Kurzmitteilungen
Auch in diesem Wintersemester findet die Vorlesungsreihe "Anthropologische Psychiatrie" statt; diesmal unter dem Thema "Völlige Gehirnerweichung? - zu Gottfried Benn und Else Lasker-Schüler". Die Vorlesungsreihe ist für alle zugänglich und wird in der Corona-Pandemie weiterhin als "Lecture2go" von der Universität angeboten.
Die Videos sind unter den folgenden Links zu finden:
Zum aktuellen und letzten Termin (09.02.): "Völlige Gehirnerweichung? - zu Gottfried Benn und Else Lasker-Schüler" -Prof. Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Dr. Marlies Graser und Torsten Flögel:
"Else Lasker-Schüler und Gottfried Benn befremdeten und schockierten vor über 100 Jahren ihre Zeitgenossen, sie mit ihrer leidenschaftlichen und schwärmerischen Dichtung (und mit ihrem Auftreten); er, der Arzt und Schriftsteller war, mit Gedichten aus dem Leichenschauhaus in seinem ersten Gedichtband „Morgue“. Beide verband in den Jahren 1912/13 eine kurze und intensive Liebesbeziehung, die auch poetisch ihren Niederschlag fand. Während viele Literaturwissenschaftler ihre Grundverschiedenheit betonen, sagt Kerstin Decker, dass das Gegenteil der Fall sei: „Seele erkennt Seele“. Beide kennen „Zustände, wo jedes Ich aufhört – eine Grunderfahrung des Dichtens….und Zustände, wenn das Ich wieder fest wird und sich unendlich vervielfacht“. In ihren Gedichten drücken sie Grenzzustände aus, die spannungsreich, zutiefst menschlich und doch fremd sind..."